Nicht nur die gute Nachwuchsarbeit der letzten Jahre, auch die Verpflichtung von Trainern wie Fritz Stoll, Walter Schiele und Rupp Heilmann zeigte ihre Früchte. Man
arbeitete gezielt auf den Aufstieg hin. Nachdem der SVW 1972 mit dem Spieler Roland Konhäuser vom VfR Neuburg einen dicken Fisch an Land zog, man den Erfolgstrainer Deuerling (leistete in
Ludwigsmoos hervorragende Arbeit) verpflichtete, glaubten manche schon, alles ginge von selbst. Daß dem nicht so war, zeigte sich bald.
Nach einer hohen Niederlage in Illdorf und einer darauffolgenden Heimniederlage gegen den Lokalrivalen Feldkirchen schienen die Aufstiegsträume schon wieder
geplatzt zu sein. Nach der Entlassung von Trainer Deuerling, (Bundesliga läßt grüßen) machte man Roland Konhäuser zum Spielertrainer (in Personalunion mit Sepp Eichinger?). Jeder wußte nun wo es
lang ging, alle Spieler zogen nun an einem Strang und am Saisonende war es geschafft. Der Sportverein Wagenhofen stieg als Vizemeister, zusammen mit dem Meister SV Münster, dem man auch die
einzige Niederlage beigebracht hatte, in die B-Klasse auf.
Vizemeister und Aufsteiger in die B-Klasse 72/73
von links: Vorstand Ludwig Staudigl, Spielertrainer Roland Konhäuser, Georg Fieger, Josef, Eichinger, Helmut Habermeyer, Georg
Neff, Manfred Gramlich, Hans Scheuermeyer;
in der Hocke: Hans Heckl, Herrmann Richter, Heiner Scheuermeyer, Siegfried Erlebach, Heiner Stanek
Nachfolger von Roland Konhäuser als Trainer wurde Horst Sandner. Das Ziel hieß Klassenerhalt. Daß man auf die Erfahrung und
Cleverness von Spielern wie Sepp Eichinger, Manfred Gramlich und Siggi Erlebach nicht so leicht verzichten kann, zeigten die ersten Spiele in der
BKlasse. Nach einem schwachen Start wurde Sepp Eichinger, der die Fußballschuhe schon an den berühmten Nagel gehängt
hatte, reaktiviert und mit vereinten Kräften schaffte man das angestrebte Ziel. Das Hauptproblem der jungen Mannschaft war die Tatsache, daß
manchmal mehrere Spieler auf einmal nicht zur Verfügung standen, weil sie ihren Militär-dienst
ableisten mußten. Das 25-jährige Vereinsjubiläum wurde vom 14. - 18. August 1974 ganz groß gefeiert. Festplatz war
das Gelände vom früheren Wirtsweiher am Ende der Sportplatzwegsiedlung. Bevor am Abend um 17.30 Uhr das Eröffnungsspiel
zwischen dem SV Karlshuld und dem BSV Berg im Gau (SVK gewann mit 4:1) angepfiffen wurde, war den ganzen Tag über viel Schweiß geflossen. Eine
organisatorische Meisterleistung war das Aufstellen des Festzeltes. Morgens um sechs Uhr kam das Zelt an, 25 Mitglieder
standen bereit um unter der fach-kundigen Anleitung eines Zeltmeisters das Zelt aufzustellen. Mittags stand das Zelt und eine Viertelstunde vor dem offiziellen Auftakt war der Innenausbau erledigt.
Der Schirmherr, Landratsstellvertreter Rudolf Roßkopf zapfte gekonnt das erste Faß an. Das weitere Programm bestritten die Blaskapelle Rohrenfels und die Trachtengruppe der „Waldbauern“ aus Gungolding. Am Donnerstag (Maria Himmelfahrt) startete das Pokalturnier mit acht Mannschaften. FC Zell/Bruck - SC Ried 2:0 TSG U’maxfeld - SpVgg U’stall/Joshofen 0:0, 3:2 n. E. SV Sinning - SV Klingsmoos 0:6 SV Ludwigsmoos - SV Wagenhofen 2:0.
Freitag stand der Besuch vom Kultus-Staatssekretär Erwin Lauerbach an. Das Programm des Abends bestritten die „Grabmühler
Deandln“ und der Schnupfclub Dettenhofen. Die Kartler hatten am Samstag beim großen Preisschafkopfen ihren Auftritt. Im
Sonntagvormittag wurde auf dem Sportgelände ein Festgottesdienst gehalten, am Nachmittag fiel dann die Entscheidung beim Jubiläumspokalturnier:
Halbfinale: FC Zell/Bruck - TSG Untermaxfeld 2:1
SV Klingsmoos - SV Ludwigsmoos 3:0
Plazierungsspiele: SV Sinning - SC Ried 1:1, 5:3 n. E.
SV Wagenhofen - SpVgg U’stall/Joshofen 1:0
Endspiel: SV Klingsmoos - FC Zell/Bruck 5:3
Der Klingsmooser Kapitän Edmin Hofstetter mit dem 1. Pokal (links). Die Kapitäne der Platzierten, im Hintergrund Schirmherr
Rudolf Roßkopf (rechts). Beim erstenmal gab man nur ein kurzes Gastspiel in der B-Klasse, das zweite war etwas länger, nun war man fest entschlossen, sich für längere Zeit in der B-Klasse festzusetzen. Trainer der jungen SVW Mannschaft war nun Eigengewächs
Manfred Gramlich, bis kurz vors Saisonende dauerte der Kampf gegen den Abstieg, den man schließlich erfolgreich abschloß. Bis Ende 1977 trainierte der
„Mampf“ den SVW, der sich in dieser Zeit im vorderen Mittel-feld der B-Klasse etablierte. Den Rest der Saison 77/78 leitete
Werner Abeska das Training. 1975 stellte sich Ludwig Staudigl nicht mehr zur Wiederwahl und der langjährige Kassier Josef Behr übernahm das Ruder beim SVW.
Ein großes Problem kam im Jahre 1977 auf den Verein zu. Das Vereinslokal, die Gastwirtschaft Kaiser wurde geschlossen und
abgerissen. Johann Kaiser wollte jedoch keine Gaststätte mehr, sondern nur ein Wohnhaus bauen. Daraufhin entschloß sich der Verein, an das bestehende Vereinsheim eine Gaststätte anzubauen. In kürzester Zeit stand der Rohbau, an die Zentralheizung wurden auch gleich die
Umkleide- und Duschräume angeschlossen. Bereits im Februar 1978 konnte man den Gaststättenbetrieb aufnehmen. Da für diese Baumaßnahme fast keine Zuschüsse zu erwarten waren, mußte ein Darlehen aufgenommen werden. Dieses wurde von der Brauerei Schneider,
mit der man einen Liefervertrag abschloß, gewährt. Auch die Inneneinrichtung wurde von der Brauerei gestellt. Die
Darlehensrückzahlung wurde über die Getränkeabnahme abgewickelt. Als Wirtsleute stellten sich Berta u. Ludwig Staudigl, unterstützt von Riedelsheimer
Kaspar, Vogt Maurus und Fieger Georg zur Verfügung. Grund zum Jubeln gab es 1977 ebenfalls. Die C-Jugend des Vereins
wurde mit 34:2 Pkt. 104:11 Toren souverän Meister ihrer Gruppe und stieg in die Kreisklasse auf.
Lange Zeit war man 1978 auf Trainersuche, immer hieß es: “Außer Spesen nichts gewesen“. In der Ausschußsitzung am 12. Juni 78 hatte man noch keine Zusage. Doch dann verwies Siegfried Brosi bei seiner Absage die Vertreter des SVW an seinen Bruder Ewald, damals Spielertrainer beim BSV Berg im Gau. Und mit ihm hatte der Verein den absoluten Glücksgriff getan. Zwar wollte er nur noch Trainer sein, doch schon nach wenigen Spielen schnürte er wieder die Fußballstiefel, weil er merkte, daß etwas zu erreichen ist. Daß es letztlich nicht reichte, lag an der eigenen Unbeständigkeit. Jedesmal wenn der Konkurrent SV Baar stolperte, leistete man sich selbst einen Ausrutscher, so daß am Ende mit einem Punkt Rückstand nur Rang 3 blieb. Für den Bau eines zweiten Sportplatzes wurde im August 78 ein Bauausschuß gegründet und mit den Planungen begonnen.
Im Herbst 79 wurde mit dem Bau des zweiten Sportplatzes begonnen. Der Humus muste
mit einer Raupe abgeschoben werden. Im Frühjahr gingen die Arbeiten weiter. Aus der
gemeindlichen Grube in Ergertshausen wurde mit Lastwagen und landwirtschaftlichen Fahrzeugen
Sand angeliefert, um das Gelände des neuen Platzes aufzufüllen. Danach wurde
der Humus wieder darübergeschoben und eingeebnet. Nach dem Einbau der Drainage
konnte der Platz im Herbst 1980 eingesät werden.